Zeeburgerbaai: Die neuen Wohn-Inseln in Amsterdam
Die niederländische Architektin Susanne Aniba vom Büro Attika hat mit Zeeburgerbaai am Stadtrand von Amsterdam zwei Inseln mit insgesamt 16 Ein- und Zweifamilienhäusern direkt ins Wasser gestellt.
Die Bewohner erreichen ihr Zuhause über eine Brücke und betreten ihre eigene Welt. Hafencharme und Industrial Design stehen hier in Verbindung mit gemütlichem, individuellem Wohnen. Ursprünglich waren die Inseln als schwimmende Plattformen geplant. Von dem Gedanken kamen Susanne Aniba und die Bauherrn von Ooms Bouw & Ontwikkeling wieder ab. Die Fundamente wurden fest verankert und liegen im Nordosten von Amsterdam harmonisch zwischen Wasser und Land. Die Inspiration aus der Natur spielte in der Entwicklung eine große Rolle. Das zeigt allein das Farbkonzept: Auf der ersten Insel werden die erdigen Farben aus der Natur eingesetzt, auf der zweiten Insel dominiert Blau und damit das Wasser. Metall, Glas und Beton harmonieren so perfekt mit der Umgebung.
Die Individualität spielt in Zeeburgerbaai eine große Rolle. „Es gibt keine Wiederholungen. Die Häuser sind alle unterschiedlich“, betont die Architektin. Denn die Käufer hatten von Beginn an ein Mitspracherecht. „Wir lieben es, wenn die Menschen, die hier leben werden, mitentscheiden. Sie konnten ihre Wünsche äußern, z. B. wie groß die Terrasse sein soll, wie offen der Wohnraum gestaltet wird“, erzählt Aniba die Entstehungsgeschichte. Susanne Aniba ist auch keine Architektin, die zurückgezogen im Büro allein an einem Projekt tüftelt. Sie will und muss von Anfang bis Ende mit dem Projekt eng verbunden sein: „Ich liebe es, mit Helm und Stiefeln auf der Baustelle zu sein und den Fortschritt mitzuerleben.“
Besondere Ansprüche
Das Objekt besticht durch seine vielen Details: Das Dach ist zurückgesetzt, die Betonsockel unterteilt, die Flächen in der Fassade unterschiedlich groß, die Fenster fein eingerahmt, das Farbspiel gut durchdacht, die Materialien klug gewählt. Prefa war für die besonderen Ansprüche der Umgebung und der zahlreichen Details das passende Material. Die Häuser sind am Wasser besonderen Umwelteinflüssen ausgesetzt, aber „Prefalz wird eine sehr lange Zeit genau so bleiben“.
Das Objekt zum Leben erwecken
Für die Umsetzung der 28 Häuser war Ruud Sjouw und sein Spenglerunternehmen Siris verantwortlich. Siris ist ein Spezialist für Großprojekte und für die Veredelung von Dächern und Fassaden mit Metall. Traditionell wird viel mit Zink gearbeitet, aber die Nachfrage nach Prefa ist in den letzten zwei Jahren gestiegen. „Wir arbeiten viel mit hochwertigen Materialien. Dies verleiht jedem Gebäude sein eigenes, unverwechselbares Aussehen. Schön, langlebig und solide“, betont Ruud Sjouw. „All diese Projekte sind einzigartig. Jedes einzelne von ihnen verlangt nach Aufmerksamkeit, Kreativität und Flexibilität. Gemeinsam mit dem Architekten und Bauunternehmer erwecken wir das Objekt zum Leben“, erzählt der Spengler von seiner Philosophie. Viel Aufmerksamkeit brauchte auch das Projekt in Zeeburgerbaai, denn die Fassaden der insgesamt 28 Häuser wurden mit Prefalz verkleidet. Neben der Größe des Projekts waren vor allem die vielen Details eine große Herausforderung – und die Spinnen, wie ein Spengler von der Baustelle schmunzelnd berichtet. „Aber das ist die Natur.“ Zumeist waren zwei bis drei Spengler vor Ort tätig. Während das erste Haus noch rund zwei Monate in Anspruch nahm, wurden die Handwerker von Haus zu Haus routinierter, konnten ihre Erfahrungswerte gut umsetzen und benötigten schlussendlich nur mehr zwei Wochen für ein Gebäude. „Wir haben anfangs viel gelernt. Davon konnten wir später profitieren“, erzählt der Spengler.