Vom Pressen und Falzen zum innovativsten Dach
Interview mit Prefa Geschäftsführer Leopold Pasquali
Frage: Die klassische Prefa Dachplatte gibt es seit über 70 Jahren. In all diesen Jahren ist viel passiert. Welche Innovationen haben Sie in den letzten Monaten auf den Markt gebracht?
Leopold Pasquali: Wir arbeiten seit jeher sehr eng mit den Handwerkern zusammen, um unsere bestehenden Produkte weiter zu verbessern und neue zu entwickeln. Heute zählen wir über 5.000 Produkte – ein abgestimmtes Komplettsystem.
Unsere zwei jüngsten Produkte aus der Prefa Familie sind ein Entwässerungssystem in der P.10 Oberfläche. P.10 ist eine optisch matte, UV-, farb- und witterungsbeständige Lackierung, die seit ihrer Markteinführung zu den beliebtesten Oberflächen der Prefa Dach- und Fassadensysteme zählt. Das ermöglicht die perfekte Harmonie von Dach, Fassade und Entwässerungselementen im Komplettsystem. Und wir haben kürzlich eine Dachschindel im Großformat auf den Markt gebracht. Mit der Dachschindel DS.19 im Großformat 480 × 262 mm setzen wir im wahrsten Sinne des Wortes neue Maßstäbe. Dank des neuen Formats ist eine schnellere und effizientere Verlegung möglich und das Produkt bietet gleichzeitig eine moderne Optik.
Frage: Wo, Ihrer Meinung nach, geht der Trend in Richtung Formate hin?
Leopold Pasquali: Es gibt nicht diesen einen Trend, wir erkennen viele unterschiedliche Trends, so wie es unterschiedliche Architekturstile gibt. Großformate sind das eine, Kleinformate werden ebenso sehr gern eingesetzt. Gerade in der modernen Architektur ist unser Prefalz ein beliebtes Produkt. Eines von vielen Beispielen ist ein wunderschönes Haus in C-Form im Trentino. Das wir auch in diesem Jahr bei unseren PREFArenzen – den außergewöhnlichen und ausgewählten Objekten – dabei hatten. Man sieht an diesem Projekt, das der renommierte italienische Architekt Karl Heinz Castlunger entworfen hat: Prefalz ist durch seine Geschmeidigkeit leichter verformbar als die meisten vergleichbaren Falzmaterialien. Es bietet dem Planer eine Vielzahl an kreativen Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Dach und Fassade.
Objektbericht: das Haus in C-Form sorgt im Trentino für Aufsehen
„Die C-Form des Hauses ist einer Hand nachempfunden, die das Haus schützt“, erläutert der Architekt Karl Heinz Castlunger sein Konzept für die Casa Giovannini, die der Südtiroler in Flavon im Trentino umgesetzt hat. Form und Material sind für diese Umgebung durchaus ungewöhnlich und fallen in der norditalienischen Gemeinde auf. Das Haus wurde mit Prefalz in Anthrazit umgesetzt.
Castlunger lässt sich bei seinen Objekten gern von der Umgebung inspirieren. Da in Flavon allerdings vor allem kostenorientiert gebaut wird, fand er diesmal keinen „Anhaltspunkt“. Das Grundstück liegt mitten in Obstplantagen und hat sich „für diese Form geradezu angeboten“, erzählt der Architekt. „Ich brauche kein Kunstobjekt, über das man redet. Ich füge ein Haus in eine Landschaft, in einen Ort ein, als ob es immer da gewesen wäre“, erklärt er seine Philosophie und Herangehensweise.
Flexibilität & leichte Verarbeitung
Für die Umsetzung war der Spengler Claudio Gasperetti verantwortlich. Die Casa Giovannini war ein außergewöhnliches Projekt für ihn, denn „ein halbrundes Dach gibt’s bei uns nicht oft“, betont der Spengler. Die Umgebung ist von traditionellen Bauernhöfen, Kirchen und Häusern geprägt. Dieses Landschaftsbild sei auch ganz bewusst so gewollt. Der Landschaftsschutz, die Gemeinden und Bürgermeister sehen nicht gern ausgefallene, zeitgenössische Architektur und neue Materialien. Es wird viel mit Ziegel gebaut, und die Dächer haben die traditionellen Formen. „Mit Prefa kann man Dinge machen, die man mit anderen Werkstoffen nicht tun kann“, erklärt der Handwerker. Die Flexibilität und leichte Verarbeitung waren bei diesem Projekt besonders wichtig.