Sidings: Bekleidung Fensterlaibung und Sturz: Tipps & Tricks
Effektiver Schutz und ansprechende Gestaltung
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch absolut sicherer Wandaufbau bewährt, sofern man den Konstruktionsgrundsatz – Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmend – berücksichtigt. Probleme mit Kondensatfeuchte (Tauwasserausfall) entstehen damit erst gar nicht. Die Fassadenbekleidung bietet mit unterschiedlichen Materialien, Farben und Oberflächen eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem schützt sie das Gebäude vor äußeren Einflüssen wie Niederschlag, Kälte, Hitze und Schall. In dieser Serie zeigen wir Ihnen die Verlegung des PREFA-Sidings/Siding.X‘ vom Sockel bis zum Dachrand inklusive der wichtigsten Anschlüsse wie Innen-/Außenecke und einer kompletten Fenstereinfassung.
Tipps und Tricks für präzise Schnitte und Biegungen
In der letzten Ausgabe haben wir die Montage der Halteprofile für die Bekleidung der Fensterlaibung sowie des -sturzes gezeigt.
Zum Anzeichnen der seitlichen Fensterlaibung lässt man das Kantteil etwa 15 mm unten über die Blende des Fensterblechs stehen, zeichnet dann wiederum die Unterkante, den Wasserlauf sowie die obere Aufkantung am Laibungsblech an. Am Sturz überträgt man die Unterkante des Taschenprofils.
Wichtig ist nun, die Neigung des Fensterblechs abzunehmen, an der inneren Seite des Laibungsbleches mit circa 2 mm Luft zu übertragen und an dieser Linie bis zur Kante einzuschneiden. Das Einschlitzen mit dem Knabber erfolgt diesmal nur an der inneren Kante bis zur Markierung der Oberkante der seitlichen Fensterblechaufkantung. Verjüngt der Monteur den 20 mm breiten „Biegestreifen“ nach unten, steht beim späteren Einbau beim Zurückbiegen der unteren 15 mm langen Lasche nichts über. Um die Schnittkante der Laibung zur Fensterbank auszusteifen, reift man diese etwas an.
Oben ist die Laibungsinnenseite waagerecht zu markieren und mit etwa 30 mm Überstand bis zur Kante einzuschneiden; an der inneren Kante bis zum Strich einzuknabbern und dann um 90° zur Fensterseite zu kanten. Der seitliche Biegestreifen wird wiederum verjüngt sowie die überstehenden Laschen senkrecht und waagerecht abgeschnitten.
Ein auf das Fensterblech aufgelegter Abfallstreifen, verhindert beim Einbau der Laibung ein Verkratzen. Sobald die Laibung in der Steckleiste eingeschoben ist und die Vorderseite am Taschenprofil anliegt, kann der 20 mm breite seitliche Streifen per Hand zugedrückt werden.
Tipp
Leichter geht es mit Materialdicke 0,7 mm, dann braucht man dafür keine Falzzange, die beim Drücken Spuren hinterlassen kann.
Lochblech selbst herstellen
Im Sturzblech braucht es für die Zuluftöffnung entweder einen Streifen Lochblech, oder man stellt die Lochung mit einer Sickenmaschine sowie den dazu passenden, idealerweise doppelten Lochwalzen selbst her (siehe Bilder).
Zum Einpassen des Sturzprofils überträgt der Monteur das lichte Maß zwischen den Laibungen auf die untere Sichtseite und klinkt diese links und rechts aus; nun wieder die Biegelaschen an den Enden verjüngen sowie an der vorderen Blende beidseitig die Laschen übers Taschenprofil stehen lassen.
Nach dem Einpassen werden noch die Laschen zurückgebogen und der Biegestreifen über die ganze Länge händisch zugedrückt.
Die Variante mit den Taschenprofilen stellt eine handwerklich saubere und praktische Ausführung der Fenstereinfassung dar, die optisch die Ausführung der Innen- und Außenecken abrundet.
Zuluft im Sturzbereich: Experten-Tipp
Die Zuluftöffnung im Sturzbereich ist wichtig, damit auch im Bereich oberhalb des Fensters die Hinterlüftung gewährleistet ist. Sie sorgt für den Abtransport entstehender Feuchtigkeit aufgrund von Diffusion der Außenwand, Tau aus der Umgebungsfeuchte sowie Schlagregen.
Schritt für Schritt
Über den Autor
Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der PREFA-Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma PREFA beim deutschen Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.