Die Musikschule Vatroslav Lisinski: Ein bisschen schräg und rundum perfekt:
Mit ihren interdisziplinären Ansätzen prägen die Architekten von MPLAN das Stadtbild von Bjelovar im Norden Kroatiens. Zu ihren jüngsten Projekten zählt die neue Musikschule mit der markant gezackten PREFA Fassade, die drei provisorische, zuvor über die Stadt verstreute Standorte ersetzt. In leicht verschoben aufeinander gestapelten Kuben gestalteten sie ideale Räume für die musikalische Entfaltung junger Talente.
Wir schaffen Lebenswelten
MPLAN profilieren sich immer wieder als (lokale) Lösungsfinder. Das engagierte Kollektiv aus Architekten und Ingenieuren erarbeitet an seinen Standorten in Zagreb und Bjelovar Antworten auf städtebauliche und architektonische Fragen. Ihre Bandbreite umfasst vorrangig Einfamilienhäuser, Kindertagesstätten, Schulen, Archive und Gesundheitszentren, mit einem starken Hang zu Projekten im öffentlichen Bereich. Hrvoje Malčić ist bei diesen Projekten federführend. Gemeinsam mit seinem 18-köpfigen Team setzt er sich eingehend damit auseinander, was Architektur in diesem Kontext zu leisten habe: „Sie muss in der Lage sein, die Interessen von Investoren und Nutzern miteinander in Einklang zu bringen und dabei die aktuellen Bedürfnisse des öffentlichen Interesses nicht außer Acht zu lassen. Nur so können wir eine echte Aufwertung des öffentlichen Raums erreichen“, ist sich Hrvoje sicher.
Zeit für einen Wandel
An einer solchen Aufwertung arbeite man auch in Bjelovar. In dem flächenmäßig recht überschaubaren Altstadtkern sind mit der Stadt- und Kreisverwaltung, Außenstellen von Ministerien, Archiven und der Stadtbibliothek sowie diversen Gewerbebetrieben vor allem öffentliche Einrichtungen angesiedelt. Die Stadt investiere viel in Neu- und Umbauten, die meist architektonisch wenig experimentell sind und primär einer traditionellen Linie folgen. Wenn sie die Möglichkeit haben, einen Baukörper mit moderner Architektursprache wie die Musikschule Vatroslav Lisinski zu schaffen, freue sich Hrvojes Team besonders. In einem Vorort knappe 20 Gehminuten von der Altstadt entfernt, besticht sie mit ihrer nutzerorientierten Gesamtkomposition und einer Aluminiumhülle, die alle Blicke auf sich zieht.
Eine Architektur für die Musik
Das Bauwerk gliedert sich in eine Erdgeschoss-Zone mit Eingangshalle und Administrationsbereich und vier Obergeschosse, in denen Unterrichtsräume für den Musiktheorieunterricht, der Chorsaal, Orchestersaal, Große Saal und Räume für den Einzelunterricht untergebracht sind. „Der Entwurf wurde maßgeblich von den städtebaulichen Anforderungen beeinflusst, da wir die Musikschule auf einem relativ kleinen Grundstück realisieren mussten“, weiß Hrvoje Malčić um die Entstehung des Baus. „Wir haben das Erdgeschoss zurückversetzt, um möglichst viel Freifläche zu schaffen, und das Hauptvolumen der oberen Stockwerke so gestaltet, dass ein schwebender Eindruck entsteht. Das Platzproblem im Gebäude lösten wir, indem wir in den obersten Stockwerken ausschließlich Räume für den Einzelunterricht ansiedelten, die weniger Platz beanspruchen. Die nicht-parallelen Wände im Inneren finden sich teilweise auch in der straßenseitigen Fassade wider und tragen somit zur architektonischen Einzigartigkeit des Gebäudes bei.“
Die Feinheiten des Designs
Seien es die Akustikpaneele in den Räumen, die gleichzeitig als Designelemente fungieren, oder die spezielle Fassade aus PREFA Aluminium, welche mit zwei kontrastierenden Farben auf die unterschiedlichen Volumen verweist: Die Musikschule Vatroslav Lisinski lebt innen und außen von ihren feinen Details. Jenen Gebäudeteil, der die Hallen beherbergt, versahen die Architekten mit einer Verkleidung aus dem Zackenprofil in Schwarz. „Um eine Schwere zu vermeiden, ließen wir das Hauptvolumen mit demselben Profil in einer sanft schimmernden naturblanken Ausführung verlegen. Die Aluminiumhülle vermittelt so je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit einen ganz anderen Eindruck“, schwärmt Ana Rašan, eine der involvierten Architektinnen.
PREFA im Visier
Neben der Zuverlässigkeit und Beständigkeit des Aluminiums waren es also auch die gestalterischen Möglichkeiten, die eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung für das Produkt spielten: „Als uns Filip Dubrovski von PREFA die Muster vorstellte, waren wir vom vertikal gezackten Profil mit seinen klaren, scharfen Linien und der Komplexität der erzeugten Oberfläche sofort angetan. Wir waren froh, dass wir den Investor für die Verwendung von Aluminium begeistern konnten.“ Ob man auch in Zukunft Kunden zu architektonischen Lösungen mit Aluminium inspirieren werde? Gewiss. Für die Architekten von MPLAN ist eine Entwicklung in diese Richtung langsam, aber dennoch deutlich spürbar.