Wohnen in der Fabrik
Mit 23 wertigen Mietwohnungen und einer Gewerbeeinheit bringen Rotterdam Dakowski Architekten Harmonie in die alten Fabriksgemäuer der Kellerhöfe in Langenfeld. Ihr Ensemble komplettierte mayagoldenes Aluminium von PREFA, mit dem sie helle Akzente an der Fassade setzten.
„Wenn man so ein Industriegelände anvertraut bekommt, dann möchte man daraus mit Charme das Bestmögliche machen. Immerhin ist so eine Neustrukturierung teurer als ein Neubau“, schwärmt Architekt Ulrich Dakowski bei der Begehung des Areals der ehemaligen Metallwarenfabrik. Bis 2019 wurden hier von der Georg Keller KG Transportgeräte für innerbetriebliche Logistik produziert. Der Unternehmerfamilie war es ein Anliegen, dass die historischen Backsteingebäude bestehen bleiben, und so fand sie ambitionierte Investoren, die den ideellen Wert der Immobilie erkannten.
Rotterdam Dakowski Architekten, ein etabliertes Architekturbüro aus Leverkusen, sind eigenständige Partner der Rotterdam Bau Gruppe, die das Projekt entwickelt und auch schlüsselfertig errichtet hat. Die derzeit 20 Architekten, Planer und Statiker arbeiten auch selbst in alten Gemäuern, einer ehemaligen Feuerwache, welche man 2015 für den eigenen Gebrauch in ein zeitgemäßes Büro-Loft umbaute. Seit dieser Zeit zählt auch Architektin Jana Küttner zum Team. Beim Projekt Kellerhöfe war sie von Beginn an mit Ulrich Dakowski in die Planung involviert und übernahm schließlich die Verantwortung für die technische und architektonische Ausführung.
„Als wir das etwa 4000 m² große Areal erstmals besichtigten, waren wir vom industriegeprägten Altbaubestand mit seiner 4-geschossigen Mühle, dem 2-geschossigen Werkstattgebäude und der Stahlbau-Industriehalle sehr angetan“, erinnert sich Jana Küttner. „Uns reizte die Komplexität der Aufgabenstellung. Schließlich galt es nicht nur die bestehenden Gebäude rückzubauen, sondern auch zwei neue, stilistisch angepasste Mehrfamilienhäuser und eine Tiefgarage einzuplanen. Insgesamt waren 23 Mietwohnungen und eine Gewerbeeinheit zu errichten.“
Nach einem Jahr Planung begann man zeitgleich mit den Neubau-, Rückbau-, Abriss- und Tiefbauarbeiten. Die zweijährige Bauzeit war für Planer, Statiker und Bauleiter sehr intensiv. „Den Grundriss der Stahlbau-Industriehalle mussten wir um einige Meter vergrößern. Dazu wurden eine neue Außenwand im Stahlbeton-Skelettbau errichtet und danach aus Brandschutzgründen die Betondecken zur Gänze auf die Außenwand belastet“, erläutert Ulrich Dakowski einen der vielen Kunstgriffe, die bei diesem Bauabschnitt notwendig waren, um 8 Wohnungen mit einer Größe von je etwa 140 m² unterzubringen.
Allgemein legte man großen Wert auf die Qualität der Ausführung. Wo möglich, ließ man die alten Stahlstützen und -träger unverkleidet, um den Industrie-Charakter der bis zu 5 Meter hohen Lofts zu erhalten. Dies sieht man auch bei den vier 90 m² Dreizimmer-Wohnungen in den ehemaligen Werkstätten, die etwa mit Glastrennwänden oder hochwertigen Böden ausgestattet wurden. „Wir wollten eine gemütliche Atmosphäre schaffen, aber nicht geleckt“, betont der Architekt und weist darauf hin, dass zu jeder Erdgeschosswohnung auch ein kleiner Garten gehört. Im angrenzenden Mühlenturm entstanden über einer Büroeinheit zwei Wohnungen mit Panoramablick, wovon sich die obere über zwei Stockwerke erstreckt und von einer großen Dachterrasse profitiert.
„Die beiden Neubauten haben wir stilistisch durch neue Riemchen-Fassaden an den Altbestand angeglichen, wollten aber durch Akzente in der Struktur und Farbe die Zusammengehörigkeit unterstreichen. Auf der Suche nach geeigneten Materialien sind wir auf die Produkte von PREFA gestoßen. Bei Gesprächen mit dem Objektberater und dem Spengler zeigte man uns neben einer Vielzahl von kleinformatigen Fassadensystemen auch ein Muster des Zackenprofils. Wir waren uns schnell einig, dass dieses Material in der Farbe Mayagold ideal zu unserem Ensemble passt“, erinnert sich Jana Küttner. „Die beiden Windfänge und die markanten Eckfenster der Neubauten sowie das vorgesetzte Fenster der großen Loftwohnung haben wir mit dem in derselben Farbe erhältlichen PREFA Falzonal in Stehfalztechnik hervorgehoben.“
Bei Gesprächen mit den Mietern der Wohnungen erfährt man, was die Menschen bewegt, die sich hier angesiedelt haben. An erster Stelle steht meist die besondere Architektur mit den hohen Räumen. Für viele sind es die verkehrsfreie Zone, die wie in einem Dorf auch als Kommunikationsort genutzt wird, die gute Ausstattung, die einfach erreichbare Tiefgarage sowie die ideale Lage im Dreieck Düsseldorf – Wuppertal – Köln. Einige freuen sich besonders über ihren kleinen Garten oder auch nur über das Wahrzeichen der Kellerhöfe, den alten Kamin, der von der Weite sichtbar ist.
Kellerhöfe Langenfeld - Details
Land: |
Deutschland |
Objekt, Ort: |
Mehrfamilienhäuser und Gewerbeeinheit, Langenfeld |
Kategorie: |
Neubau und Umbau |
Architektur: |
Rotterdam Dakowski Architekten |
Verarbeiter: |
Gebrüder Ockenfels GmbH, Dachdeckermeister Markus Adam |
PREFA Objektberater: |
Carsten Friedt |
Material: |
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Farbe: |
Mayagold |
Weitere Infos:
Text: Carl Bender
Plan: Rotterdam Dakowski Architekten
Portrait Ulrich Dakowski: Andreas Wiese
Fotos: Croce & Wir