Neuseeland entdeckt PREFA

Verarbeiter, die sich für PREFA interessieren sind in Neuseeland eher die Ausnahme: Sie haben meist einen europäischen Hintergrund, verfügen über eine ausgezeichnete Handwerkskunst und haben dadurch einen guten Zugang zu den führenden Architekturbüros. Einer von ihnen ist Johan Vogl, Technical Sales Manager bei The Architectural Roofing Company (TARC).

Portrait des Verarbeiters Johan Vogl, im Hintergrund der Firmenname "The Architectural Roofing Company".

„Der Markt ist hier noch zu klein für eine Vertriebsstruktur, wie man sie in Europa kennt. Wir haben einen direkten Kontakt zur PREFA Zentrale in Österreich und kümmern uns selbst um Logistik und Seetransport.“ – Architektenberater Johan Vogl

 

 

Wer Neuseelands Architektur noch nicht kennt, tut gut daran, bei der größten Stadt auf der Südinsel zu beginnen. Sie ist Namensgeber des Christchurch Style, einer modernistischen Strömung, die brutalistische und skandinavische Elemente in sich vereint. „Der Architekturmarkt hierzulande ist etwas anders“, erzählt Johan Vogl. „Man hat bereits in den 70ern sehr viel mit Stehfalz und minimalistischen Dacheindeckungen gearbeitet. Auch heute suchen viele Planer nach geradlinigen, klar geformten Lösungen mit Aluminium.“ Der gebürtige Bayer hantierte mit dem Leichtmetall bereits zu Studienzeiten und berät heute Architekturschaffende von der Nordspitze der Südinsel bis nach Twizel. Einige von ihnen agieren von Christchurch aus, wie auch Tony Hoare, Co-Direktor des mehrfach augezeichneten Büros Wilkie + Bruce Architects.

Schwarz-weiß-Portrait von Architekt Tony Hoare von Wilkie + Bruce Architects.

„Ich bevorzuge Bekleidungen, mit denen ich Tiefe und Schatten auf der Fassade erzeugen und das Geschick der Handwerker herausfordern kann.“ – Architekt Tony Hoare

Über die Jahre gewachsen

Wilkie + Bruce Architects haben es sich zur Aufgabe gemacht, über hervorragendes Design vom Konzept bis zum Detail dauerhafte und gut gebaute Lösungen anzubieten. Das neue Fitnesscenter des St Andrew’s College in Christchurch führt diesen Ansatz fort als Teil einer übergreifenden Erneuerung des College Campus, an der sich die Architekten seit über zwanzig Jahren beteiligen. „Wir wurden mit einer Studie für die Realisierung eines Zentrums für Darstellende Künste beauftragt. Ein bestehendes Fitnesszentrum befand sich auf einem Teil des Grundstücks, das für diese Bebauung vorgesehen war. Somit wurde ein neuer Raum benötigt.“

Das Sportstudio aus der seitlichen Perspektive.

Bebensicher

Tony entwarf ein langgezogenes Gebäude mit auskragendem erstem Stock, der einen Säulengang über die Gebäudelänge hinweg erzeugt, und verband die Portalstruktur des neuen Fitnesscenters mit der bestehenden Sporthalle des Colleges, um sie gegen Erdbeben zu sichern und eine engere Beziehung zwischen den Einrichtungen der beiden Räume zu schaffen. „Nach dem Christchurch-Erdbeben von 2011 wurden die Bauvorschriften hinsichtlich der Erdbebensicherheit verschärft, so dass bestehende Gebäude nun verstärkt werden müssen, um den neuen Anforderungen zu entsprechen“, erwähnt Tony.

Plan des Fitnesscenter-Gebäudes.
Die Vorderseite des Fitnesscenters aus der seitlichen Perspektive: Seine Verglasung und die linierte, patinagraue Aluminiumfassade mit Einschnitt sind im Fokus, darüber erstreckt sich der Himmel.

Fein liniert

2021 fertiggestellt, bietet das Fitnesscenter auf knapp 600 Quadratmetern einen großzügigen Kraft- und Trainingsbereich im ersten Stock sowie neue Umkleide- und Sporträume im Erdgeschoss. Die Architekten wählten eine unregelmäßig rhythmisierte Aluminiumfassade in Patinagrau aus vertikalen Paneelen mit einer zufällig gewählten Breite. Für sie war PREFA die naheliegende Wahl, um das Center optisch an ihre früheren Gebäude auf dem Campus anzugleichen, die hauptsächlich mit Zinkfassaden bekleidet sind. Die breite Farbpalette konnte ihren Wunsch erfüllen. Da das Aluminium nur einen Bruchteil von Zink kostet, fiel dem Team die Wahl umso leichter, selbst wenn es rund fünf Monate braucht, bis es per Frachter in den Hafen von Aukland oder Lyttelton einläuft. Die Zusammenarbeit zwischen Wilkie + Bruce Architects und TARC verläuft so gut, dass das nächste Projekt noch Ende des Jahres fertiggestellt wird. Das Material dafür ist schon auf dem Weg.

Frontansicht des auskragenden ersten Stocks, ein Student spaziert daran vorbei.

St Andrew's College Fitness Centre - Details

Land:

Neuseeland 

Objekt, Ort:

Fitnesszentrum, Christchurch

Kategorie:

Neubau

Architektur:

Wilkie + Bruce Architects

Verarbeiter:

The Architectural Roofing Company

Material:

Prefalz

Farbe:

Patinagrau

Weitere Infos:

Text & Interview: Anneliese Heinisch 
Fotos: Sarah Rowlands
Portrait Johan Vogl: Johan Vogl